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Quinoa ist ein traditionsreiches Lebensmittel aus Südamerika, das auch in Europa und Nordamerika immer beliebter wird. Seit den frühen 2000ern wird das Korn in den westlichen Ländern als eine gesündere, schmackhaftere Alternative zu Reis beworben.
Durch die erhöhte Nachfrage nach nur einigen Quinoasorten wurden Landwirte gezwungen, Maßnahmen zur Ertragssteigerung zu ergreifen, die sich nachteilig auf Bäume, Böden und Gewässer auswirken. Da Quinoa jedoch im Vergleich zu ähnlichen Getreidearten nicht sehr ressourcenintensiv ist, kann und sollte sie unter Berücksichtigung nachhaltiger Methoden angebaut werden.
Die Nachfrage betrifft nur einige wenige der etwa 3.000 weltweit existierenden Quinoasorten, weshalb die meisten anderen Sorten schlicht nicht mehr angebaut werden. Durch diesen Mangel an Vielfalt werden Schäden an Umwelt und Böden begünstigt, da dem Ackerland keine Brachzeit, d. h. keine unbepflanzte Ruheperiode zwischen den Ernten, gegönnt wird.
Um dem entgegenzuwirken, gibt es nun Anreize für Landwirte, weniger bekannte Quinoasorten anzubauen, sowie Programme, die eine Sortenvielfalt in Schulkantinen und Restaurants fördern sollen. Neben neu entstandenen globalen Handelsmöglichkeiten für Landwirte kommt dies auch der lokalen Wirtschaft zugute. Am Beispiel Quinoa zeigt sich, wie wichtig der Anbau und Konsum einer grossen Vielfalt an Getreidesorten ist, um unsere Abhängigkeit von wenigen bestimmten Arten zu verringern.
Aus botanischer Sicht zählt Quinoa übrigens nicht zu den Getreidearten, sondern ist verwandt mit Spinat, Rüben und Mangold. Die robuste Pflanze kommt mit wenig Düngung aus und trotzt Frost, Dürre und starkem Wind. Dank dieser Eigenschaften wächst sie in unterschiedlichsten Klima- und Geländeverhältnissen, benötigt nur minimale Bewässerung und hält sogar einer jährlichen Niederschlagsmenge von nur 75 bis 100 Millimeter pro Quadratmeter stand. Weißer, roter und schwarzer Quinoa sind die am häufigsten kultivierten und exportierten Sorten. Sie ähneln sich im Geschmack, weisen aber leichte Unterschiede in der Konsistenz auf.
Quinoa enthält alle neun essenziellen Aminosäuren und gilt damit als vollständiges Protein. Ausserdem ist Quinoa glutenfrei und aussergewöhnlich reich an Eiweiß, ungesättigten Fettsäuren, Mineralien und Vitaminen.
In Bolivien und Peru wird Quinoa klassisch in Eintöpfen und Suppen gegessen. Die Zubereitung ist einfach: In Brühe oder Wasser aufkochen lassen und so lange köcheln, bis die Flüssigkeit aufgenommen ist. Quinoa kann für typische Reisgerichte wie Pilaw sowie als Füllung oder in Salaten verwendet werden. Auch vegetarischen Burgern verleiht Quinoa einen nussigen Geschmack und eine gute Konsistenz. Gemahlen können die Samen zu Brot und Pasta verarbeitet werden. Als Teil der Future 50 Foods ist Quinoa gleichermaßen gut für Mensch und Planet.